Befragung in der Euregio
veröffentlicht am 11.02.2021
Wie sich der Konsum von Suchtmitteln anderer auf das eigene Gesundheitsverhalten auswirkt
Von Oktober 2019 bis Januar 2020 wurde im Rahmen des Projekts „euPrevent Social Norms Approach“ eine Studie zum Konsumverhalten von Jugendlichen (12-26 Jahre) und Personen über 55 Jahren in der Euregio-Maas-Rhein (EMR) und der Westeifel durchgeführt. Durchgeführt wurde diese von elf Partnern aus dem Gesundheitssektor, zu denen auch unsere Suchthilfe Aachen gehört. Die Ergebnisse der 4878 jungen Menschen sowie der 3122 über 55-Jährigen liegen nun vor.
Alkohol, Medikamente, Cannabis
Die Umfrage unter den Jugendlichen zeigt, dass fast ein Drittel der Befragten noch nie Alkohol getrunken hat. Ein Drittel gibt an, gelegentlich zu trinken, dies aber im letzten Monat nicht getan hat. Die Mehrheit der befragten jungen Menschen (78 Prozent) hat noch nie Cannabis konsumiert. Fast ein Viertel der Jugendlichen spielt nie Online-Spiele.
Bei den befragten über 55-Jährigen trinken 37 Prozent nie, fast ein Drittel trinkt höchstens einmal pro Woche Alkohol. 97 Prozent dieser Altersgruppe betrinkt sich nie. Ebenso viele nehmen Medikamente verantwortungsbewusst zu sich.
Gewohnheiten anderer beeinflussen
Interessant ist, dass sowohl die Jüngeren als auch die Älteren davon ausgehen, dass in ihrer Altersgruppe viel mehr und häufiger konsumiert wird als es tatsächlich der Fall ist“, erklärt Chantal Kern von der Suchthilfe Aachen die Studienergebnisse. „Wenn man aber glaubt, alle konsumieren mehr, ist man geneigt, sein Verhalten den anderen anzupassen und selbst auch mehr zu konsumieren.“ Dies sind auch Erkenntnisse aus dem wissenschaftlichen „Social Norms Approach-Ansatzes“, also der Erforschung sozialer Normen und Gewohnheiten von Menschen.
Die Studienergebnisse sollen nun für eine euregionale Gesundheitskampagne genutzt werden. Ziel ist es, dass die Menschen durch eine realistische Einschätzung zum Konsumverhalten anderer zu einer eigenen gesünderen Lebensweise inspiriert werden.
Das Projekt wird durch das Interreg V-A Programm Euregio Maas-Rhein unterstützt.