15 Jahre Feuervogel

veröffentlicht am 17.06.2024

Was als dreijähriges Modellprojekt anfing, ist 15 Jahre später aus dem Hilfsangebot der Suchthilfe Aachen nicht mehr wegzudenken. Die Rede ist von „Feuervogel“, eine Einrichtung für Kinder aus suchtbelasteten Familien, die dieser Tage ihr Jubiläum im Rahmen der deutschlandweiten Aktionswoche Alkohol unter dem Motto „Wem schadet Dein Drink?“ feiert. Immer von montags bis donnerstags können sich Kinder und Jugendliche in alters- und geschlechtsspezifischen Gruppen mit Mitarbeitenden der Suchthilfe Aachen und Gleichgesinnten austauschen, über das Familiengeheimnis Sucht sprechen und so Entlastung erfahren.

Ein wichtiges Angebot für diese Zielgruppe, denn für Kinder suchtkranker Eltern ist die Situation zu Hause alles andere als einfach. „Sie erleben in ihren Familien Instabilität, Unberechenbarkeit, Vernachlässigung, manchmal auch psychische und physische Gewalt. Sie müssen zu früh zu viel Verantwortung übernehmen und überspringen dadurch wichtige Entwicklungsschritte“, erklärt Marie Gurr, Einrichtungsleiterin. „Alles Faktoren, die dazu führen, dass diese Kinder ein bedenklich hohes Risiko haben, später selbst psychisch und/oder suchtkrank zu werden.“

Allein in der StädteRegion Aachen sind schätzungsweise 13.000 Mädchen und Jungen betroffen. In Deutschland lebt jedes sechste Kind unter 18 Jahren mit abhängigen Eltern. Darunter fallen rund 2,65 Millionen, die mit der Alkoholkrankheit eines oder beider Elternteile konfrontiert sind. Mit drogensüchtigen Eltern leben ca. 40.000 bis 60.000 Kinder.

„Wir sind sehr froh, dass aus dem dreijährigen Modellprojekt, gefördert von der Aktion Mensch, eine Einrichtung mit verbindlichen, regelmäßigen Angeboten gewachsen ist,“ erläutert Gudrun Jelich, Leiterin der Suchthilfe, die Geschichte von Feuervogel. Die Jugendämter in der Stadt und StädteRegion haben – anders als in vielen anderen Kommunen – schon früh erkannt, dass viele der von ihnen betreuten Familien von Sucht betroffen sind und Unterstützung und Expertise von Fachleuten benötigen. Durch eine Leistungsvereinbarung ist die Finanzierung über die Jugendämter hier zumindest zu großen Teilen seit 2013 gesichert. „Eine finanzielle Lücke können wir seitdem mit Spenden von Unternehmen und Privatpersonen kompensieren, wofür wir sehr dankbar sind.“ Damit können beispielsweise Ausflüge und Ferienaktionen angeboten oder jedem Feuervögelchen, wie die Kinder und Jugendlichen liebevoll genannt werden, ein Geburtstagsgeschenk gemacht werden – alles Erfahrungen, die sie in ihren Familien aufgrund der Suchterkrankung von Vater und/oder Mutter nicht verbindlich erleben.

Weitere Informationen:
Feuervogel – Hilfen für Kinder aus suchtbelasteten Familien, Marie Gurr, Hermannstr. 14, 52062 Aachen, Tel. 0241-41356151, feuervogel@caritas-aachen.de, www.suchthilfe-aachen.de, www.facebook.com/feuervogelac/, www.instagram.com/feuervogelac
Spendenkonto:
Caritas Aachen, Sparkasse Aachen, IBAN: DE60 3905 0000 0000 0070 70, Spendenzweck „Feuervogel“

Marie Gurr

Ansprechpartnerin

Marie Gurr

Feuervogel - Hilfen für Kinder aus suchtbelasteten Familien, Einrichtungsleitung

Telefon: 0241-41356151

E-Mail: m.gurr@caritas-aachen.de