Neues Büdchen auf dem Bahnhofsvorplatz Rothe Erde
veröffentlicht am 18.04.2022
Das „Büdchen“ ist ein gebrauchter Kaffeewagen, der ab sofort zunächst montags, mittwochs und donnerstags auf dem Vorplatz des Bahnhofs Rothe Erde in der Zeit von 6.30 – 14 Uhr Reisende, Pendler, Anwohner und Besucher der Einrichtungen in der Nähe zu einem leckeren Teilchen und eine Tasse fair gehandelten Kaffee einlädt. „Auf diese Weise möchte wir von der Caritas dem negativen Image begegnen, den dieser Ort seit vielen Jahren innehat“, sagt Simone Holzapfel, Leiterin des Don-Bosco-Hauses, gleich nebenan in der Robert-Koch-Straße. Betrieben wird das „Büdchen“ von Teilnehmenden niedrigschwellige Arbeits- und Beschäftigungsprojekte – speziell für Menschen mit sozialen Schwierigkeiten. Es ist eine Erweiterung unseres inzwischen in der Öffentlichkeit sehr geschätzten Caritas-Projektes „Querbeet“. Eine Außenarbeitsstelle der Betriebswerksatt der Lebenshilfe wird ebenfalls dort möglich sein.
Der Erfolg des Projekts Querbeet, in dem vermehrt wohnungslose und sucherkrankte Menschen die Stadt mit Blumen und Beeten verschönern, verdeutlicht, dass sich die Sicht von Außenstehenden auf die teilnehmenden Langzeitarbeitslosen grundlegend positiv verändert. Deren Arbeit und Begrünung wird zukünftig auch den Bahnhofsvorplatz verschönern. Das „Büdchen“ ist gemeinsam mit Querbeet ein soziales Projekt, welches sich dem nachhaltigen Gedanken verbunden fühlt. Aus diesem Grund wird es dort ausschließlich nachhaltige und faire Produkte geben.
Die Menschengruppe und Institutionen, die dort am Platz oder in der Nähe ihr zu Hause haben, erhalten die Möglichkeit, sich an dem Projekt zu beteiligen und so zu mehr Lebensqualität in der eigenen Nachbarschaft beizutragen und den Ort lebenswerter zu gestalten. Zu den benachbarten Einrichtungen gehören u.a. unser Don-Bosco-Haus und der Nachbarschafts- und Jugendtreff des Sozialdienstes katholischer Frauen. In vielen unterschiedliche Aktivitäten haben wir bereits bewiesen, dass ein gelebtes Miteinander unter Einbezug aller dort lebenden Menschen, durchaus sehr erfolgreich sein kann.
Bereits 2007 gab es Überlegungen seitens der Stadt Aachen die Bahnhofsimmobilie Rothe Erde zu renovieren. Einiges wurde umgesetzt, doch die Räumlichkeiten innerhalb des Bahndamms blieben wegen des hohen finanziellen Aufwands laut Deutsche Bahn von den Maßnahmen ausgenommen. Es wurde immer sichtbarer, dass der Bahnhof Rothe Erde kein Ort ist, an dem Menschen sich wohl fühlen. Jetzt soll das „Büdchen“ für eine Willkommenskultur stehen und zum Verweilen einladen.