„Die Menschen sind dankbar, wenn ich eintreffe!“

veröffentlicht am 24.01.2022

Kirsten Kübler ist Einsatzkraft unseres HausNotRufes – Acht Nächte im Monat verdient sie im Schlaf.

Dieser launig-humorvolle Spruch eines Bekannten trifft die Realität der Rufbereitschaft unserer Kollegin beim HausNotRuf nun doch nicht so ganz. Jederzeit kann ihr Handy neben ihrem Bett klingeln und die Zentrale schickt sie zu einem Einsatz in die StädteRegion hinaus.

Mit dem Auto geht es dann von ihrem gemütlichen kleinen Haus an der belgischen Grenze zunächst zum Tresorraum, wo die Wohnungsschlüssel des Haushaltes aufbewahrt werden, von wo der Notruf gesendet wurde. Zusätzlich ausgestattet mit allen im Vorfeld aufgenommenen Patientendaten geht es von dort aus weiter durch die Nacht – irgendwohin zwischen Baesweiler und Walheim oder zwischen Aachen, Landesgrenze und Stolberg.

Unser Caritas-HausNotRuf schützt rund um die Uhr insbesondere Menschen, die alleine leben oder sich einfach zu Hause sicher fühlen möchten. Bei einem Notfall kann die betroffene Person technisch einfach Kontakt zu unserer Zentrale aufbauen. Dies allein wirkt meist schon beruhigend. Die erfahrenen Mitarbeitenden veranlassen nun alles Nötige. Bis zum Eintreffen der Hilfe, hält die Zentrale weiterhin Sprechkontakt zur hilfebedürftigen Person. In akuten Situationen werden über die Feuerwehr Rettungskräfte angefordert. In der Regel wird im Bedarfsfall jedoch eine von dem Menschen im Vorfeld definierte Bezugsperson verständigt, die helfen kann. Nur wenn diese nicht vorhanden oder erreichbar ist, kommen unsere eigenen Betreuungskräfte zum Zuge – so wie nachts Kirsten Kübler.

„In der Regel sind die Menschen sehr dankbar, wenn ich ca. 30 Minuten nach Meldung bei ihnen eintreffe. Dabei ist ihnen die konkrete Hilfe, zum Beispiel das Aufrichten nach einem Sturz genauso wichtig wie die herzliche Zuwendung, die sie spüren. Mir gibt es das Gefühl, etwas überaus Sinnvolles zu tun.“

Wenn Kirsten Kübler nachts startet, ist es erstmal eine Fahrt ins Ungewisse, sie muss auf unterschiedlichste Situationen gefasst sein. Ihre Lebenserfahrung sowie ihre berufliche Praxis, die sie als gelernte Kauffrau auch in einer stationären Pflegeeinrichtung ausübte, verleihen ihr die notwendige Souveränität für diese nebenberufliche Aufgabe.

Wer mit Kirsten Kübler spricht, merkt sofort, dass sie eine herzliche Frau ist, die mit beiden Beinen auf dem Boden steht. Ängstliche Patienten oder nörgelnde Angehörige begegnet sie mit Geduld und liebevollem Humor. Sie schafft es in heiklen Situationen, geschickt die Lage zu entdramatisieren. Es gibt Einsätze, bei denen letztlich die Einsamkeit der Grund ist, den Notruf auszulösen. Doch auch hier lässt sie sich nicht aus der Ruhe bringen. Auch wenn einige Wohnungen unsauber wirken, schockiert sie dies nicht. „Hier ist unser Vorteil in der Caritas, dass viele Patientinnen und Patienten zusätzlich von unseren ambulanten Pflegestationen betreut werden. Diese können wir informieren, wenn die Pflege aus unserer Sicht erweitert werden sollte.“

Wenn man mit Kirsten Kübler spricht, wird das Motto unseres Caritas-HausNotRufs erlebbar: „Einfach. Beruhigend“. Mit einer solch beruhigenden Frau im Hintergrund weiß man seine liebsten Angehörigen oder auch sich selbst in guten Händen.

 

Michael Gillessen

Ansprechpartner

Michael Gillessen

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E-Mail: hausnotruf@caritas-aachen.de