Caritas Aachen entlastet Helfer in griechischen Flüchtlingslagern
veröffentlicht am 20.05.2020
Oliver Müller, Leiter von Caritas International, dem Hilfswerk des Deutschen Caritasverbandes, dankt dem Regionalen Caritasverband Aachen für die finanzielle Unterstützung der Arbeit von Caritas Hellas in den griechischen Flüchtlingslagern. Diese hatte zu Spenden für die Versorgung der Flüchtlinge aufgerufen.
„Das ist ein großartiges Zeichen der Solidarität, von dem wir unseren Partnern bei der Caritas Hellas auch berichten werden. Ihre Unterstützung hilft den Notleidenden sehr, vor allem in Corona-Zeiten“, schreibt Müller in einem Dankesbrief an über 60 örtliche Caritasverbände in NRW, die sich an der von den Ortscaritasverbänden initiierten Spendenaktion beteiligt haben. „Es ist ein Akt tätiger Nächstenliebe, nicht nur auf Notlagen hierzulande zu reagieren, sondern auch denjenigen zu helfen, die unter weit schwierigeren Umständen leben müssen“, sagt Bernhard Verholen, Vorstand der Aachener Caritas. Binnen weniger Tage sind NRW-weit über 30.000 Euro zusammengekommen, die nach Griechenland gehen können.
Die Situation der Geflüchteten auf den griechischen Inseln ist nach Angaben von Oliver Müller prekär. „Tausende Geflüchtete harren auf den Inseln unter menschenunwürdigen Bedingungen, oft in sehr beengten Verhältnissen, aus. Die Versorgung mit dem Lebensnotwendigsten, der Zugang zu sanitären Einrichtungen und die Gesundheitsversorgung sind nicht gesichert.“ Viele der Flüchtlinge seien krank, traumatisiert und am Ende ihrer Kräfte. Die Hygiene-Richtlinien, um Covid 19 einzudämmen, seien unter den sehr beengten Verhältnissen in den Flüchtlingscamps nicht einzuhalten. „Es sind viel zu wenige sanitäre Einrichtungen vorhanden“, so der Leiter von Caritas International. Deren Partnerorganisation Caritas Hellas verteilt unter schwierigsten Bedingungen auf den Inseln Lesbos und Chios an annähernd 14.000 Flüchtlinge und Migranten Hygieneartikel, Schlafsäcke und Decken. Die Inseln sind nach Angaben von Caritas International besonders gefährdet durch die Corona-Pandemie, da die Camps mit Asylsuchenden überbevölkert sind. Dabei besteht keine Möglichkeit, die Präventivmaßnahmen für Covid-19 ordnungsgemäß einzuhalten. Daran ändere auch das Bemühen der griechischen Regierung und humanitärer Organisationen nichts, Isolationszonen und medizinische Unterstützung für bestätigte Fälle von Covid-19 auf den Inseln einzurichten.
Der Regionale Caritasverband Aachen hatte sich in den vergangenen Wochen in Stadt Aachen und Städteregion auch für eine Aufnahme minderjähriger Flüchtlinge aus den griechischen Flüchtlingslagern eingesetzt.