Wohnen, jetzt! Housing First Aachen – Ein Zuhause als erster Schritt
veröffentlicht am 10.03.2025
„Wohnen, jetzt! – Housing First Aachen“ ist ein gemeinschaftliches Projekt unseres Caritasverbands und WABE e.V. – Diakonisches Netzwerk. In enger Kooperation mit der Stadt Aachen, der Gewoge Aachen sowie weiteren Partnern setzen wir uns dafür ein, die Wohnungslosenhilfe neu zu denken: menschlich, nachhaltig, innovativ.
Unser Café Plattform dient als zentrale Anlaufstelle für das Housing-First-Angebot. Hier bieten wir Beratung, Unterstützung und Begleitung auf dem Weg in ein eigenständiges Leben – mit einem ganz klaren Ziel: Ein Zuhause für alle, die eines brauchen.
Ein eigenes Zuhause ist mehr als nur ein Dach über dem Kopf – es ist die Grundlage für ein stabiles und selbstbestimmtes Leben. Doch für viele wohnungslose Menschen bleibt diese Basis unerreichbar, da sie an Bedingungen geknüpft ist, die sie kaum erfüllen können. Genau hier setzt das Projekt „Wohnen, jetzt! Housing First Aachen“ an. Anstatt Menschen erst durch ein langwieriges Hilfesystem zu führen, bevor sie eine Wohnung erhalten, drehen wir den Prozess um: Wohnen kommt zuerst.
Ein Perspektivwechsel in der Wohnungslosenhilfe
Das Konzept basiert auf dem erfolgreichen finnischen Modell der „Y-Foundation“ und stellt das Wohnen nicht als Endziel oder Belohnung dar, sondern als die entscheidende Voraussetzung für soziale und gesundheitliche Stabilität. Housing First bedeutet, dass Menschen ohne Obdach direkt in eine eigene Wohnung vermittelt werden – ohne Vorbedingungen. Erst ein sicherer Wohnraum ermöglicht es, weitere Herausforderungen anzugehen: Gesundheit, Arbeit, soziale Teilhabe – all das wird erst realistisch, wenn eine stabile Wohnsituation gegeben ist.
Wer profitiert von Housing First?
Das Projekt richtet sich an wohnungslose Menschen in Aachen, die durch klassische Hilfsangebote nicht oder nicht nachhaltig erreicht wurden. Dazu gehören insbesondere:
- chronisch wohnungslose Personen (länger als ein Jahr ohne festen Wohnsitz oder mit wiederholten Episoden der Wohnungslosigkeit)
- Menschen mit komplexen Problemlagen, etwa gesundheitlichen oder psychischen Beeinträchtigungen
- Personen mit Abhängigkeitserkrankungen
- Menschen mit negativen Schufa-Einträgen, die auf dem regulären Wohnungsmarkt kaum Chancen haben
Wichtig: Suchtproblematiken, Schulden oder psychische Erkrankungen sind keine Ausschlusskriterien für eine Wohnungsvermittlung – denn genau diese Herausforderungen lassen sich oft erst mit einer festen Wohnung in den Griff bekommen.