BeWo-Ferienfahrt nach Oostende

veröffentlicht am 08.11.2021

Unsere Klienten leben zum größten Teil sehr isoliert und zeigen starke Schwächen im sozialen Kontext. Mit gezielter Angeboten und einfühlsamen Vermitteln von Erfolgserlebnissen, hat sich eine kleine Gruppe Klienten gebildet, die sich regelmäßig zu kleineren Aktionen in unseren Räumlichkeiten trifft. Alle profitieren sehr von dem Kontakt mit anderen Menschen und der Ablenkung von ihren alltäglichen Sorgen. So kam auch die Idee auf, dass eine mehrtägige Ferienfahrt ans Meer eine schöne Abwechslung zu dem sonst eingefahrenen Alltag wäre. Der Großteil der Klienten konnte sich nicht an seinen letzten Urlaub erinnern und einige hatten sogar bis dato das Meer noch nie gesehen. Durch eine Spende des DFB konnte dies nun endlich in die Tat umgesetzt werden und das Abenteuer „Urlaub am Meer“ konnte beginnen…

Neun unserer Klienten reisten mit zwei unserer Kolleginnen im letzten Monat für drei Tag zur belgischen Küstenstadt Oostende. Dort konnten alle gemeinsam das Meer genießen, am Strand spazieren gehen, die großen Schiffe bestaunen, das Örtchen mit Wochenmarkt erkunden, die Küstenpromenade mit dem Kettcar unsicher machen und in gemütlicher Restaurantatmosphäre das belgische Essen probieren. Muscheln und Fritten durften da natürlich nicht fehlen. Abends wurde auch mal gemeinsam gekocht oder ein Spieleabend veranstaltet.

Unser Ziel der Ferienfahrt war es, durch das Erleben in der Gruppe Ressourcen und Leidenschaften der Klienten wieder zu aktivieren. Durch das aktive Auseinandersetzen mit den kleinen Freuden des Alltags und den persönlichen Vorlieben und Fähigkeiten, möchten wir sie dabei unterstützen schrittweise wieder Lebensfreude zurück zu erlangen. Den Klienten wurde die Möglichkeit geboten, selbst die Ferienfahrt zu gestalten und mit den anderen Teilnehmern in Austausch zu gehen. In jedem individuellen Prozess kommt es zu einer Identitätsstärkung und zu einer „versteckten“ Auseinandersetzung mit der eigenen Person, mittels der Aktivierung der Selbsthilfekräfte und der Erprobung der Eigeninitiative.

Wir freuen uns, dass wir unsere Ziele erreichen konnten und alle Teilnehmer begeistert waren von der kurzen Auszeit. Es kamen erstaunliche Ressourcen zutage, besonders, wenn man bedenkt, dass diese Menschen den größten Teil ihres Alltags völlig isoliert leben und kaum soziale Kontakte haben. Es wurde sich untereinander ausgeholfen, wenn es nötig war, es wurde getröstet und auch einmal gegeneinander scherzhaft gefoppt, ohne es sich übel zu nehmen.

Daher freuen wir uns, wenn uns auch im nächsten Jahr mit Spenden die Durchführung einer kleiner Urlaubsreise gelingen könnte und es dann wieder heißt: Darf es ein bisschen Meer sein?

Mit unserem Team in Würselen bieten wir Unterstützung in Form von Leistungen nach §§ 53 SGB XII für volljährige Menschen mit einer drohenden oder bereits vorhandenen seelischen Behinderung aufgrund einer psychischen Erkrankung, einer Suchterkrankung oder einer Doppeldiagnose.

 

 

 

Matthias Vossebrecher

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Matthias Vossebrecher

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