Zusammenhalt und Nächstenliebe: Begleiter für zugewanderte Familien

veröffentlicht am 24.05.2021

Die Vermeidung von sozialen Kontakten zur Unterbrechung der Infektionskette, Quarantäneanordnungen oder eigene Erkrankung stellt manche Familien vor große Herausforderungen. Gerade zu Coronazeiten, wo Gruppenschulungen eher schwierig sind, wollen wir Familien im Einzelkontakt unterstützen und regen sie dabei zu mehr Eigenständigkeit an.

Es entstand die Idee,  einen Ehrenamts-Pools zur Begleitung von neuzugewanderten  Familien aufzubauen. Die Projektkoordination übernimmt unsere Integrationsagentur. Dabei arbeiten unsere Kollegen eng zusammen mit unserer Migrationsberatung für  erwachsene Zuwanderer, denn diese kennen die betroffenen Familien aus der Beratung und können den Bedarf nach einem „Familienbegleiter Integration“ abschätzen.

Wir freuen uns, dass viele Menschen bereit sind, anderen Gutes zu tun. Sie übernehmen Verantwortung für den Nächsten und die Gemeinschaft, setzen sich für andere ein und helfen, wo Unterstützung benötigt wird.

Solch eine Ehrenamtlerin in unserem Projekt ist Katrin Hinterkopf. Sie ist 20 Jahre alt und studiert in Aachen im 3. Semester Maschinenbau.  Sie hat sich – abgesehen von Schulprojekten – bisher noch nicht ehrenamtlich engagiert. Das hat sich mittlerweile geändert, wie sie berichtet: „Im Herbst 2020 habe ich eine Reportage über die letzte Fahrt der „Sea Watch 3“ gesehen. Das hat mich so berührt, dass  auch ich meinen Beitrag zur Hilfe von Menschen leisten wollte. Da ich neu in Aachen war, habe ich mich im Internet umgesehen. So bin auf die Webseite der Caritas gestoßen. Ich habe Kontakt mit Katja Hartmann aufgenommen. Über Sie habe ich im Projekt „Deutsch und Smartphone“ angefangen.“

Und so können wir uns glücklich schätzen, Katrin Hinterkopf nun im neuen Projekt Familienbegleiter Integration einzusetzen: „Später habe ich erfahren, dass eine Familienbegleitung für eine chinesische Familie gesucht wird. Da ich schon in der Uni etwas Chinesisch gelernt habe, war ich von der Idee, diese Familie zu unterstützen, sehr angetan.“

So entstand eine echte Win-win Situation: „Es macht mir Freude, neue Menschen und deren Kulturen näher kennen zu lernen. Jetzt helfe ich beispielsweise nicht nur Lisa bei den Hausaufgaben, sondern verbessere gleichzeitig meine chinesische Aussprache und erweitere mein Vokabular. Zudem finde ich es ein sehr schönes Gefühl, anderen zu helfen und dabei zusehen zu können, wie sie sich über ihre eigenen Fortschritte freuen. Für mich sind es viele Situationen und Gesten, die die Arbeit mit Lisa und ihrer Mutter so lohnenswert machen. Jedes Mal bin ich berührt davon, wie dankbar sie sind. Das drückt sich in einer freudigen Begrüßung aus, wenn ich komme oder per Zoom unser Treffen eröffne. Ich war auch perplex, gleichzeitig sehr glücklich, als Lisas Mutter mich eingeladen hat, sie in ihrer Heimatstadt in China zu besuchen, wenn sie das nächste Mal selbst dort sind.“

Wir freuen uns den gemeinsamen Weg von Katrin, Lisa und ihrer Familie mitverfolgen zu können, und sind gespannt welche weiteren schönen Begegnungen aus dem Projekt Familienbegleiter Integration entstehen werden.