Digitalisierungsschub beschleunigt Ausgrenzungsprozesse

veröffentlicht am 10.05.2021

Die Pandemie beschleunigt an vielen Stellen den Ausgrenzungsprozess der Ratsuchenden vehement und führt – sowohl bei Fragen der Existenzsicherung, wie auch im Bereich der psychosozialen Stabilität –  zur Verschärfung von Problemlagen. Für die Ratsuchenden tut sich neben der häufig bereits prekären Lebenssituation, die besondere Hürde der Digitalisierung auf. Behörden, Ämter und sonstige Anlaufstellen setzen durch Corona verstärkt auf Online-Kommunikation und stellen unsere Klienten nun vor ganz neue Herausforderungen: Bisherige analoge Zugänge sind nicht mehr möglich und das ‚einfache‘ Umschalten auf digitale Kommunikation ist für viele nicht einfach so möglich.

Bei den Ratsuchenden herrscht daher eine große Unsicherheit, wie die Realisierung von Leistungsansprüchen nun aufrechterhalten werden soll. Häufig mangelt es in den Haushalten an digitalen Zugängen oder die Anwendung der digitalen Plattformen stellt eine Überforderung dar. Besonders Menschen mit sprachlichen Barrieren stoßen hier an ihre Grenzen.

Für viele Familien mit Kindern aus einkommensschwachen Haushalten stellt darüber hinaus die Umsetzung des Distanzunterrichtes ein weiteres Problem dar. Auch hier mangelt es oft an den technischen Voraussetzungen.

Verlässliche Abhilfe besteht hier erst seit dem 1. Februar diesen Jahres:  Für alle Schüler im SGB II Bezug oder für geringverdienende Familien besteht seitdem die Möglichkeit, einen Zuschuss über das Jobcenter zu erhalten, um digitale Endgeräte anzuschaffen. Unsere Caritas-Fachberatungsstellen unterstützen gerne bei der Antragstellung.

Dabei erfordert die Aufrechterhaltung des Beratungsangebotes unserer Fachberatungsstellen seit Beginn der Pandemie schnelles und flexibles Handeln, um die niedrigschwellige Erreichbarkeit unter Infektionsschutzbedingungen aufrecht zu erhalten. Auch unsere Kollegen lernen, digitale Zugänge für Ratsuchende zu ermöglich, was den Beratungsansatz sicher beeinflussen wird. Doch zur Sicherstellung der Teilhabe am gesellschaftlichen Leben wird es darum gehen, Angebote zu entwickeln, die die Menschen in besonderen sozialen Lebenslagen dabei unterstützen, auch die Herausforderungen der zunehmenden Digitalisierung zu meistern und eben nicht dadurch weiter ausgegrenzt zu werden.

Auskunft:

  • Fachberatung Aachen, Frau Kattendahl-Lanser, Herr Schäffer

  • Fachberatung Alsdorf, Frau Schallmo

  • Fachberatung Würselen, Frau Henning

 

Monika Schallmo

Ansprechpartnerin

Monika Schallmo

Alsdorf

Telefon: 02404-86519

E-Mail: m.schallmo@caritas-aachen.de

Rainer Schäffer

Ansprechpartner

Rainer Schäffer

Telefon: 0241-99003551

E-Mail: r.schaeffer@caritas-aachen.de

Fremdsprachen: englisch

Rita Kattendahl-Lanser

Ansprechpartnerin

Rita Kattendahl-Lanser

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E-Mail: r.kattendahl-lanser@caritas-aachen.de

Christiane Henning

Ansprechpartnerin

Christiane Henning

Würselen

Telefon: 02405-49921650

E-Mail: c.henning@caritas-aachen.de