Wie kann ambulante Pflege in Zeiten einer Pandemie gelingen?

veröffentlicht am 17.04.2020

Wie können Menschen zu Hause gepflegt werden, die an dem Coronavirus erkrankt sind?
Was ist mit unseren Pflegefachkräften, die Kontakt zu betroffenen Patienten hatten?
Was ist, wenn ein Mitarbeiter aus der Pflege selbst erkrank ist?
Welche behördlichen Auflagen gelten für das Angebot „ambulante Pflege“?

Unser Pandemieplan in Zeiten von Corona

Diese und andere Fragen beschäftigen uns aktuell. Zur Klärung  haben wir bereits sehr früh einen Krisenstab gegründet. Dieser besteht aus unserem Vorstand, der Leitung des Referats Pflege, unserer Hygienefachkraft und unserem Qualitätsmanager. Zum Schutze aller wird über Telefon- oder Telefonkonferenz kommuniziert. Eine rund-um-die-Uhr-Erreichbarkeit wurde eingerichtet, um auf Veränderungen schnell reagieren zu können. Hier werden alle wichtigen Informationen der Behörden gesammelt, besprochen und daraus ableitend Entscheidungen für unseren Pandemieplan getroffen. Unser Ziel ist es dabei immer, so gut es geht für die Menschen da zu sein und sie gleichzeitig zu schützen.

Eins ist dabei aber klar: Je weniger Mitarbeiter uns zur Verfügung stehen, umso schwieriger ist die Aufrechterhaltung unseres Dienst- und Tourenplans. Wir mussten ab  einem gewissen Zeitpunkt auf das absolut Notwendigste konzentrieren. Das bedeutet, dass wir den Dienst dort aufrechterhalten müssen, wo wir die Durchführung der ärztlichen Verordnungen sicherstellen müssen. Das sind beispielsweise Medikamentengaben, Blutzucker Kontrollen, Insulingaben, Wechsel von Wundverbänden und vieles mehr. Es gilt diese lebensnotwendigen, behandlungspflegerischen Maßnahmen mit allem was uns zur Verfügung steht, aufrecht zu erhalten. Andere Dienstleistungen, die sich z.B. auf Haushaltsnahe Dienstleistungen und die Grund- und Körperpflege beziehen, müssen wir reduzieren oder gar vorübergehend ganz einstellen.

Dazu haben wir die Patienten in drei Gruppen eingeteilt:

Kategorie 1:
Alle Patienten, die ohne weiteres die vereinbarten Leistungen selbst oder durch im Haushalt lebende Angehörige vorübergehend durchführen können. Hier wird es zur kompletten Absage der Dienstleistungen kommen.

Kategorie 2:
Alle Patienten, die einen Teil der vereinbarten Leistungen selbst oder durch im Haushalt lebende Angehörige vorübergehend übernehmen können. Hier wird es zur Kürzung der Dienstleistungen kommen.

Kategorie 3:
Alle Patienten, deren Versorgung ausschließlich durch uns aufrechterhalten werden kann.  Hier wird unter Umständen die komplett vereinbarte Dienstleistung erbracht. In diese Kategorie fallen selbstverständlich auch alle Patienten, die nicht in der Lage sind, einkaufen zu gehen und wir die Mahlzeiten zubereiten.

Für Fragen  immer für Sie da

Zusätzlich haben wir unsere telefonische Präsenz und Betreuung ausgeweitet. So klären wir beispielsweise mit Ärzten, ob geplante Arztbesuche stattfinden können/sollen oder erinnern per Telefon an die Medikamenteneinnahme. Gerne stehen unsere Pflegekräfte sowie die zuständige Stationsleitung für Fragen von Patienten oder Angehörigen zur Verfügung.

Um unseren Patienten und deren Angehörigen so viel Sicherheit und Stabilität in diesen unsicheren Zeiten wie nur irgendwie möglich zu bieten, werden diese regelmäßig von uns informiert – nicht nur zu unserem Vorgehen, sondern auch zu Hygienemaßnahmen, verlässlichen Informationsquellen etc.

Ausblick

Der Krisenstab wird weiterhin alle relevanten Informationen und behördlichen Auflagen im Blick halten und situationsgerecht prüfen, wann und in welchen Umfang die Rückkehr zur Normalität erfolgt. Nach Aufhebung der Krisensituation werden wir den Pandemieplan mit Krisenstab und Mitarbeitern besprechen, um ihn auf seine Wirksamkeit hin zu überprüfen, gegebenenfalls zu korrigieren und weiterhin  für eine mögliche Pandemie gut aufgestellt zu sein.

Josif Cvetkovski

Ansprechpartner

Josif Cvetkovski

Referatsleitung Pflege

Telefon: 0241-4778350

E-Mail: j.cvetkovski@caritas-aachen.de