Die Verbände der Freien Wohlfahrtspflege starten Corona-Nachbarschaftshilfe
veröffentlicht am 26.03.2020
Koordination von ehrenamtlichen Einsätzen – Hilfe für Ältere Menschen
Die Freie Wohlfahrtspflege verfügt über viele Jahrzehnte Erfahrung in der Mitwirkung und Einbindung von Ehrenamtlichen und Freiwilligen. Das hat sie nicht zuletzt in der Flüchtlingskrise unter Beweis gestellt. Nun gilt es erneut, das weitverzweigte Netz an vorhandenen Strukturen zielführend zu aktivieren.
In enger Abstimmung und Zusammenarbeit mit Stadt und Städteregion Aachen sowie dem täglich tagenden Krisenstab soll diese Aktion durchgeführt werden. Sie besteht aus zwei Bausteinen:
- eine niedrigschwellige Nachbarschaftshilfe zur Vermittlung von Ehrenamtlichen in die Häuslichkeit betroffener Personen
- die Gewinnung von Ehrenamtlichen, die medizinisch vorgebildet sind, um wichtige Institutionen des Gesundheitswesens zu unterstützen/ zu entlasten. Hierzu ist das Deutsche Rote Kreuz als einer der drei Rettungsdienste angefragt.
In der Arbeitsgemeinschaft Freie Wohlfahrtspflege sind die Verbände Arbeiterwohlfahrt, Caritasverband, Deutsches Rotes Kreuz, Diakonisches Werk, Jüdische Gemeinde und Parität mit ihren jeweiligen Mitgliedsorganisationen zusammengeschlossen.
Die Auswirkungen der Corona-Krise und die Maßnahmen zur Vermeidung von sozialen Kontakten stellt manche Menschen vor große Herausforderungen – besonders Ältere, die zur Risikogruppe bei einer Corona-Infektion gehören. Sie benötigen besonderen Schutz. Viele fragen sich zum Beispiel:
- Wie komme ich an Lebensmittel? Wer erledigt für mich Botengänge? Wer führt den Hund aus? Wer hat für mich ein offenes Ohr?
- Andere wiederum fragen sich: Wie kann ich mich nützlich machen?
Caritas Vorstand Bernhard Verholen appelliert derzeit besonders an gelebte Solidarität und Nächstenliebe: „Wir bringen beides zusammen und organisieren einfache und unbürokratische Hilfe. Dafür suchen wir ehrenamtliche Kräfte, die wir dann zu den Menschen vermitteln, die Unterstützung im Alltag benötigen.“
Ab sofort startet die Corona-Nachbarschaftshilfe. Dabei greift sie auf langjährige Erfahrungen der Freiwilligen-Börsen der AG Freie Wohlfahrtspflege zurück. Das Angebot wird federführend koordiniert durch den Verein zur Förderung des Ehrenamtes e.V. und der Caritas Aachen.
Dabei wird darauf geachtet, dass die Sicherheit beim Zusammenbringen von Ehrenamtlichen und Hilfsbedürftigen gewährleistet ist. Dies betrifft insbesondere die Aspekte Hygiene, Vertrauenswürdigkeit und Datenschutz.
„Die Corona-Hilfe will die bisher schon vorhandenen Initiativen in der Region ergänzen. Deshalb würden wir uns über eine gute Kooperation freuen. Es geht jetzt darum, alle Ressourcen so gut wie möglich aufeinander abzustimmen“, so Verholen.
Menschen, die Hilfe brauchen und Menschen die helfen möchten, können sich ab sofort bei der Caritas melden:
Telefonisch montags bis donnerstags von 10 – 12 Uhr und 15 – 17 Uhr, freitags von 10 – 12 Uhr: 0241 94 927 180 oder per E-Mail nachbarschaftshilfe@caritas-aachen.de.
Weitere Informationen findet man auf der Webseite www.nachbarschaftshilfe-aachen.de