Unternehmenswert BGM – DenkensWert: Mediale Gesundheitsprävention
veröffentlicht am 08.10.2018
Unsere sechste Veranstaltung im Rahmen der Reihe „Unternehmenswert BGM“ beschäftigte sich mit den Chancen und Herausforderungen medialer Entwicklungen und daraus resultierenden Handlungsempfehlungen für das Betriebliche Gesundheitsmanagement (BGM). Veranstaltet wurde das Austauschtreffen vom Caritas Unternehmensservice in Kooperation mit der Fachstelle für Betriebliche Suchtprävention der Suchthilfe Aachen.
Auch wenn Bill Gates 1995 sagte: „Internet ist nur ein Hype“ stellt sich heutzutage nicht mehr die Frage, ob die Entwicklung digitaler Medien gut oder schlecht ist. Vielmehr geht es um die Frage, wie der Mensch in der modernen Arbeitswelt mit der rasanten Entwicklung technischer Möglichkeiten umgeht. Wie kann er seine Kulturtechniken und Nutzungskompetenzen ausbauen, weiterentwickeln und dabei gesund bleiben? Und wie kann ein Arbeitgeber seine Belegschaft dabei unterstützen?
Wie so oft, hat alles zwei Seiten der Medaille – jeder Chance kann man eine Herausforderung gegenüberstellen.
So ist z.B. Flexibilität durch die Möglichkeiten des Homeoffices oft eine Entlastung bei der Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Sie führt gleichzeitig zu Konfliktsituationen, die durch den fließenden Übergang oder gar die Durchmischung des Privaten mit dem Beruflichen entstehen. Wann ist Feierabend? Wie geht man mit beruflichen Mails am Wochenende und im Urlaub um? Fühlt sich Partner*in oder Familie dadurch vernachlässigt?
Die Reichweite, die über digitale Medien möglich ist, um intern die Belegschaft oder extern die Öffentlichkeit mit einem Post oder einer Mail zu erreichen, erleichtert oft den Informationsfluss. Zugleich führt sie zu einer Informationsflut, die in manchen Firmen als „CC-eritis“ ihren Höhepunkt findet: Sämtliche -auch für den Empfänger unwichtige – Informationen werden in CC an alle verteilt. Die Komplexität steigt, das Belastungsempfinden ebenfalls.
Was also können Unternehmen tun, um vorzubeugen und ihre Belegschaft in einem gesunden Umgang mit digitalen Medien zu unterstützen?
Zum einen können Unternehmen Richtlinien oder Betriebsvereinbarungen zum Umgang mit Nachrichten und Informationen erstellen sowie Rahmensetzungen bei flexiblen Homeoffice-Lösungen vornehmen. Untersuchungen haben allerdings gezeigt, dass viele Arbeitnehmer trotzdem glauben, es würde erwartet, sie müssten permanent erreichbar sein. Eine Kombination aus klaren Regeln im Unternehmen einerseits und Fortbildungen zur Selbstorganisation, Stressmanagement, Resilienz und Achtsamkeit andererseits sind mögliche Bausteine, um einen gesunden Umgang mit digitalen Medien bzw. ständiger Erreichbarkeit zu erlernen. Aktuelle Studien zeigen, dass ein Ausbau des Fort- und Weiterbildungsbereiches in den nächsten fünf bis zehn Jahren ein Hauptschwerpunkt im BGM sein werden. Die Ausbildung eben jener Kompetenzen und Techniken im Umgang mit einer fortschreitenden technologischen Entwicklung erfordert – je nach Generation unterschiedliche – Lerntools, Lernprozesse sowie eine ständige Weiterentwicklung.
Deutlich wurde im Austausch, dass Unternehmen dem Thema Digitalisierung und Gesundheit eher noch distanziert gegenüberstehen. Eine Sammlung verschiedener Maßnahmen auf unterschiedlichen Ebenen konnten die Teilnehmenden am Ende der Veranstaltung in ihre Arbeitsbereiche mitnehmen. So haben sie die Möglichkeit, erste Schritte zu unternehmen und das Thema mit und mit in den jeweiligen Unternehmen zu bearbeiten.
Bei Interesse senden wir Ihnen den Vortrag und das Fotoprotokoll der Veranstaltung gerne zu. Sprechen Sie uns einfach an.