Querbeet
Die Idee der „Querbeet Aachen“– Projekte entstand in enger Zusammenarbeit mit den Besuchenden unserer Einrichtung Troddwar. Mittlerweile ist es ein Kooperationsprojekt unserer Suchthilfe Aachen (Referat Sucht) und dem Referat Eingliederung unseres Verbandes. Das Angebot richtet sich dabei an alle Personen, die von chronifizierter Abhängigkeit illegaler Drogen und/oder Wohnungslosigkeit betroffen sind.
Die Menschen, die täglich das Café besuchen und nutzen, sind mit ihrem Bild in der Gesellschaft zunehmend unzufriedener. Das Team der Suchthilfe Aachen am Standort Troddwar begann gemeinsam sich mit den Besuchenden mit Schlagworten wie „Verantwortung“ und „Nachbarschaftspflege“ zu beschäftigen. Schnell entwickelte sich der Wunsch bei den Betroffenen, nicht nur innerhalb der Troddwar-Einrichtung mit Hilfsarbeiten zu unterstützen, sondern auch Arbeiten in direkter Umgebung zu übernehmen. Ziel war es, der Aachener Öffentlichkeit zu zeigen, dass Menschen mit einer Suchterkrankung in der Lage sind, schöne Dinge wie Blumenbeete zu gestalten sowie öffentliche Plätze zu reinigen und sauber zu halten.
Im Gegensatz zu bisherigen Maßnahmen wird hier die Eigenverantwortung der Teilnehmenden fokussiert. Entgegen regulärer Vertragsverhältnisse entscheiden diese selbst über den Umfang der eigenen Bezahlung: Je häufiger eine Person teilnimmt, desto häufiger erhält sie entsprechende Tagesgelder.
Mit der Aktivierung der Eigenverantwortung der Besuchenden wird die Bereitschaft gefördert, regelmäßig an Arbeits- und Beschäftigungsmaßnahmen teilzunehmen. Personen, die bisher nicht erreicht wurden, bietet sich so die Perspektive einer sinnvollen Beschäftigung.
Zeitgleich moderiert und begleitet eine Fachkraft den so neu entstandenen Dialog zwischen suchtkranken/obdachlosen Menschen und davon Nicht-Betroffenen. Querbeet ermöglicht Gelegenheiten, damit Menschen beider Seiten vor Ort über ihre Bedürfnisse und Anliegen sprechen. Unsere Überzeugung: Durch die sichtbare Teilnahme suchtkranker/wohnungsloser Menschen am gesellschaftlichen Alltag und die Verantwortung gegenüber dem gemeinsam geteilten Lebensraum kann gegenseitiges Verständnis und Akzeptanz auf beiden Seiten wachsen.